Bus-Wartehäuschen in Rodheim

Das neue Wartehäuschen an der Sudetenstraße/Sonnenstraße Richtung Gießen

Wie steht es eigentlich mit den Bus-Wartehäuschen in der Gemeinde? Ende Oktober habe ich mal alle in Rodheim fotografiert. Das Ergebnis sehen Sie in den folgenden Bildern.
Fotografiert wurden 10 Haltestellen in beide Richtungen. Die Haltestelle am Schindwasen Richtung Gießen wird derzeit nicht angefahren. An vier Haltestellen gibt es kein Wartehäuschen, dh. Regenschutz fehlt komplett. Vier Wartehäuschen haben eine ausreichende Tiefe, um sich bei Regen unterzustellen. Nur drei Mal gibt es eine Sitzmöglichkeit.

Während die Haltestellen in der Verantwortung von Hessen mobil liegen, so ist für den Bau von Wartehäuschen die Gemeinde zuständig. Die Abstände der Haltestellen innerorts sind sehr günstig. sie liegen zwischen 220 und 350m ausinander (zu Fuß). Zwischen Sonnenstraße und Fellingshäuser Straße sind es 500m/6 Minuten.

In der Gegenrichtung (Richtung Gießen) muss man von der Haltestelle Talweg bis zum Rewe-Markt (400m) bzw. bis zur Straße An der Amtmannsmühle (750m) laufen.

Weder Bank noch Wartehäuschen, doch wegen der Bedarfsampel am Zebrastreifen kann die gegenüber liegende Halle mitgenutzt werden. Bürgersteig (Gemeindeeigentum) sehr schmal.

Dieses Häuschen hat eine genügende Tiefe als Schutz gegen Regen. Die Verkleidung verhindert Zugluft.

Eine „kuschelige“ Unterstellmöglichkeit an der Kirche. Durch die Mauer gibt es einen Schutz vor Nordwestwinden.

Gegenüber ein sehr schmaler Bürgersteig. Ob die Überdachung überhaupt was bringt?

Fellingshäuser Straße Richtung Erda. Platz für eine schmale Bank, besser für ein paar Klappsitze, wäre vorhanden

Gegenüber das Gleiche. Wie wäre es auch hier mit ein paar Klappsitzen?

Haltestelle Sonnenstraße in Richtung Erda. Eine gute Tiefe des Häuschens

Das neue Wartehäuschen an der Ecke Sudetenstraße

An den beiden Haltestellen Sonnenstraße/Sudetenstraße ist immer viel los. Das ist bedingt durch den Edeka-Markt und durch die naheliegende Willy-Brandt – Schule. Bei dem neu errichteten Wartehäuschen wurde die Chance verschenkt, es größer anzulegen. Der Platz dafür ist auf dem Bürgersteig vorhanden. Ein Schüler wünschte sich eine größere Bank. Der Platz Am Bornberg ist ja nur für den Schulbus vorgesehen. der deckt die Zeiten der Berufsschüler nicht ab.
Es gibt nur 1 Häuschen mit einem Runddach. Ich habe leider nichts gefunden, das über die Windverwirbelungen bei unterschiedlichen Dächern Auskunft gibt. Vielleicht kann jemand aus eigener Erfahrung darüber berichten.

Fotos Eveline Renell 2024

Reparatur statt Neukauf

Das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben sich am 1. Februar 2024 auf ein Recht zur Reparatur von Produkten geeinigt.

Jetzt bedarf es noch einer formellen Zustimmung der beiden Organisationen und der Veröffentlichung im Amtsblatt. Dies wird wohl rasch und problemlos ablaufen.

Foto: Umweltbundesamt Gerhard Kotschik / UBA

Die Einigung basiert auf einem Entwurf der Europäischen Kommission vom März 2023 . Die Diskussion über dieses konkrete Thema dauerte also lediglich 1 Jahr. Die Beratungen der Europäischen Kommission, die dieser Einigung zugrunde liegt, dauerten zusätzlich etwa 10 Jahre. Jetzt scheint der Weg allerdings frei zu sein für eine gesetzliche Regelung, denen die Hersteller von Produkten folgen müssen.

Das Ziel ist, den Konsum durch Reparatur nachhaltiger zu machen.
Dazu sollen die Verbraucher ein Recht auf Reparatur erhalten.

Auf der Angebotsseite fördert die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte die Reparierbarkeit von Produkten in der Herstellungsphase. Auf der Nachfrageseite ermöglicht der Vorschlag für eine Richtlinie zur Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel den Verbraucherinnen und Verbrauchern fundierte Kaufentscheidungen am Verkaufsort. 

Dass die Bürger diese Initiative selbst angestoßen haben, sieht man an den Repair-Cafés. Davon gibt es in Deutschland etwas über 1000 Einrichtungen. Die nächstgelegenen zu Biebertal finden sich in Wettenberg, Pohlheim, Buseck und in Wetzlar. Eine Übersicht findet man unter Reparatur-Initiativen .

Repair-Cafés sind ehrenamtliche Initiativen, bei denen fachkundige Bürger defekte Geräte für wenig Geld oder sogar kostenlos reparieren. Nicht selten gehören Funkamateure und Hobby-Elektroniker zu diesen Helfern.


Die jetzige Gesetzes-Initiative setzt genau hier an und will dafür sorgen, dass die zu reparierenden Geräte überhaupt reparaturfreundlich hergestellt wurden. Auch die Bereitstellung von Ersatzmaterial durch die Herstellerfirmen gehört zu den Anforderungen an die Industrie.

Zusätzlich soll ein Rechtsanspruch auf Reparatur gegenüber den Herstellern bestehen.

Die neue Regelung ist schon bemerkenswert, könnte damit doch ein langfristiger Umstieg von der Wegwerfgesellschaft zur Reparaturgesellschaft geschehen. Das wird naturgemäß nicht von heute auf morgen geschehen. Aber der Anfang ist damit auf dem Gesetzesweg erfolgt.

Doch es gibt auch Ausnahmen und damit eine Rechtsunsicherheit, wie die Deutsche Handwerkes-Zeitung schreibt.


Geschichte der Repair-Cafés (wikipedia)

Erste Veranstaltungen, bei denen Alltagsgegenstände gemeinschaftlich repariert wurden, gibt es schon länger, seit 2002 die Reparaturtage im Kempodium in Kempten.[11] 2009 verschriftlichte die niederländische Umweltjournalistin Martine Postma das Konzept unter dem Namen Repair Café und stellt seither eine Anleitung zum Gründen eines Repair Cafés unter einer FranchiseLizenz zur Verfügung.[12][13] Sie fand zahlreiche Nachahmer in ihrem Heimatland und andernorts. Im März 2016 hatten sich weltweit 1000 Repair Cafés registriert.[14] Anfang 2020 waren es 2000.[15]

In Deutschland sind rund 500 Initiativen tätig,[16] die meisten davon organisiert im Netzwerk Reparatur-Initiativen. Das von der Stiftung „Anstiftung“[17] koordinierte Netzwerk befördert mit Beratung, Informationsmaterialien, Vernetzungstreffen und einer Online-Infrastruktur den Wissensaustausch der Aktiven und beteiligt sich unter anderem am Runden Tisch Reparatur[18] und an den Abfallvermeidungsdialogen des Umweltbundesamts und Bundesumweltministeriums.[19] Initiativen in der Gründungsphase erhalten auf der Netzwerk-Plattform kostenfreie Informationen zum Start.[20]