Wer Grundsteine legt und dies mit einer Zeitkapsel verknüpft, ist dabei mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbunden. Vergangenheit: Es ist eine Jahrtausende alte Traditition – Gegenwart: Man freut sich auf das, was neu entsteht – Zukunft: Die Zeitkapsel macht nur Sinn, wenn man annimmt, dass sie irgendwann mal von jemanden ausgegraben wird. Das kann sein, wenn der Ort wächst und irgendwann ein Hochhausfundament gegründet wird. Vielleicht gar nicht so ferne, wenn die Klimaschutzziele nicht eingehalten werden und die Norddeutschen ins Binnenland umziehen müssten.
Für alle jetzt schon neugierigen Altertumsforscher: Es wurden eine rote und eine blaue Zeitkapsel einbetoniert. Darin befinden sich
1 Stein vom Baugelände, die Baugenehmigung und die Bauzeichnung, die Gießener Allgemeine und der Gießener Anzeiger vom 21. Juni 2021, eine Bodenprobe und 3,88€ in aktuellen Münzen. In der Zeitkapsel für den Feuerwehrstützpunkt außerdem ein kleines Feuerwehrauto und in der für den Baubetriebshof ein kleines Baggermodell.
Gemeinsam mit Bauamtsleiter Kais vertraute Frau Ortmann die Zeitkapseln dem Boden an.
Wer es etwas konkreter möchte, hier ein Auszug aus der Kostenaufstellung:
Gesamtkosten 10.724.030,-€
Anteil Feuerwehr 6.253.440,-€
Anteil Baubetriebshof 4.470.590,-€
Während die Hochbauarbeiten laut EU- Vorschriften europaweit ausgeschrieben werden müssen, konnten für den Tiefbau Firmen aus der Region herangezogen werden. Die Vorbereitungen erfolgten durch die Firma Barth aus Lohra, die Rohbauarbeiten wurden an die Firma Züblin aus Frankfurt vergeben.
Ende Juni sollen alle Betonfertigteile geliefert worden sein. Wer täglich an der Baustelle vorbei kommt, wird den Fortschritt der Arbeiten ab dann sehen können.
Ab August folgen die so genannten Ausbaugewerke. Momentan ist die Gemeinde gemeinsam mit der Firma kplan und Fachplanern dabei, die Einzelarbeiten (Titel) zu vergeben. Die Firma kplan plant und betreut vor allem öffentliche Gebäude. Zu den Titeln gehören beispielsweise alle Türen und Fenster, Gebäudeheizung, Lüftungstechnik, Sanitärtechnische Anlagen. Von diesen Fachgewerken gibt es 21 (laut Mitteilungen für die Presse).
Der Feuerwehrstützpunkt wird das neue Domizil für die Wehren aus Bieber, Rodheim, Fellinghausen und Vetzberg. Den Bauhof möchte Bürgermeisterin Ortmann lieber als Logistikzentrum für Sicherheit und Versorgung bezeichnen. Darin befinden sich Werkstätten, Lagermöglichkeiten, Bürofläche für die Verwaltung, Sozialräume und vorgehaltene Entwicklungsfläche. Der so genannte Bauhof, zu dem auch die Mitarbeiter für den Wald, für Wasser und Abwasser zu rechnen sind, hat viel zu versorgen: 430km Wegstrecke, 7 Bürgerhäuser, 7 Friedhöfe, Sportflächen, 23 Spielplätze, jede Menge Grünflächen und eine tolle Landschaft.
Weitere Impressionen vom 21. Juni 2021
Fotos: Winfried Senger; kplan AG=Firmenfoto