Regional in Biebertal – Weihnachtseinkäufe 1

Am 6. Dezember ist Nikolaustag

Nicht vergessen: Am 6. Dezember ist Nikolaustag (Rewe9

Vorbereitungen für Mütter und Väter: Was Schönes aussuchen;
Vorbereitungen für Kinder: Bitte die Schuhe gut putzen!
Vorbereitungen für alle: Wohnung dekorieren, Plätzchen backen.
Schulanfänger dabei? Dann empfehle ich folgenden Lebkuchenteig, aus dem man wunderbar Buchstaben schneiden kann. Die sind erstmal zwei Wochen lang so hart, dass sie sich zum Spielen eignen.. Ansonsten können sie erstmal nur gelutscht werden. Sie schmecken ähnlich wie Russisch Brot.

Rezept: 250g Zuckerrübensirup (Grafschafter Goldsaft), 180g Zucker und 120g Margarine lässt man bei leichter Hitze gemeinsam schmelzen und rührt, bis der Zucker gelöst ist. Abkühlen lassen.
500g Mehl werden gemischt mit 1 P. Backpulver und 1 gehäuften Teelöffel Lebkuchengewürz und dann mit der Sirupmischung verknetet. Der Teig muss nur kurz ruhen. Er klebt nicht. Danach wird er ausgestochen oder in Figuren geschnitten und bei 200°C (Ober-Unterhitze) 10-12 Minuten gebacken. Diesen Teig nehme ich auch gerne als Basis für selbst gemachte Dominosteine.

Füllungen für Schuhe und Säckchen: In den Fotos unten sind kleine Püppchen, Minibücher, Modellautos und Spiele zu sehen – die sich natürlich auch gut als Weihnachtsgeschenke eignen.

Geschenke für Weihnachten:
ihr erster Einkaufsgang sollte Sie am Donnerstag den 3. Dezember zum Wochenmarkt in Fellingshausen führen. Der Kreativkreis der Evangelischen Kirchengemeinde verkauft dann schon zum zweiten Male selbst gefertigte nützliche und dekorative Dinge. Am 26. November wurde bereits soviel verkauft, dass ein drittes Mal zweifelhaft ist.

In der nächsten Fotogalerie sieht man links Küchengeräte von Edeka. Bitte nicht der Frau des Hauses schenken, es sei denn auf deren ausdrücklichen Wunsch. Aber junge Paare freuen sich bestimmt darüber. Das mittlere Foto wurde auf der Poststelle aufgenommen. Hier gibt es nicht nur Deko-Sachen sondern oft auch Geschirr, Besteck oder manchmal neue Kleidungsstücke. Wie wäre es denn für jemanden, die/der gerne Briefe oder Postkarten schreibt, mit einer schönen selbst gestalteten Karte mit lauter gültigen Sondermarken? Die übrigen Dinge gibt es bei Evenius.

Die Geschenke können Sie während der Öffnungszeiten bei Evenius in der Karlstraße 22 in Rodheim von Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 16.00 Uhr kaufen. Oder vorher anrufen im Werkstattbüro: 06409-6611121.
Was wäre Weihnachten ohne Bücher?
Dazu müssen Sie nicht bei Amazon bestellen. Ein hervorragendes (Online)-Angebot gibt es ganz in der Nähe im Buchladen „Die Büchertreppe“ in Krofdorf, nur 4 km von Rodheim entfernt.

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Bucladen „Die Büchertreppe“, Foto Sabine Luh
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Fotos: Eveline Renell
Folgende Einkaufsmöglichkeiten werden in diesem Artikel genannt: Edeka, Rewe, Evenius,
Die Büchertreppe

Vorbereitungen für den 1. Advent

In diesem Jahr ist Selbermachen angesagt.

Frische Kränze ohne Deko bei Niekisch in Kinzenbach
Zuerst bekommen die Kerzen den richtigen Platz (Rewe)
Danach verteilt man die Dekoration (Rewe)

Wer klassisch jeden Sonntag eine weitere Kerze anzündet, sollte unterschiedliche Größen kaufen. In den Wühlkisten gibt es oft auch Draht, der für die Befestigung der Dekoration nötig ist.

Natürlich dürfen am 1. Advent frische Plätzchen auf keinen Fall fehlen. Wer Kinder hat, braucht einen Mürbeteig, aus dem man ausstechen kann. Der folgende Teig klebt (meistens) nicht. Und er muss nicht kalt stehen. Das Ausrollen erfolgt dennoch am besten zwischen 2 Lagen Pergamentpapier.

150 g Mehl, 50 g Zucker und 100 g Butter oder gute Margarine werden verknetet – auch von gewaschenen Kinderhänden – dann ausgerollt und die Plätzchen ausgestochen. Gebacken wird bei 160°C mit Umluft etwa 15-20 Minuten. Es gibt sicher Plätzchenteige, die leckerer sind, aber für die Kinder ist die möglichst bunte Dekoration nach dem Backen besonders wichtig.

Plätzchen.- Ausstecher gibt es bei Edeka

Wer keine Kinder hat und nicht selber backen mag, der bekommt frische Weihnachtsplätzchen in unseren Bäckereien bzw. beim Kreativkreis der Evangelischen Frauenhilfe Fellingshausen,

Wer noch mehr selber machen möchte, kann den Kranz auch selber binden. Ganz frische Zweige – sofern Sie keine im Garten haben – gibt es ebenfalls bei Niekisch.

Dpuglasie, Edel- und Nordmanntanne aus eigener Erzeugung bei Niekisch

Und zu guter Letzt für heute: Man kann auch ein besonderes Kerzengesteck fertig kaufen, Der unten abgebildete Stern besteht aus zusammengerollten Illustriertenseiten und wurde in den Evenius-Werkstätten gefertigt. Ich finde ihn ganz besonders schön. Zu kaufen ist er (und vieles andere- siehe spätere Berichte) Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 16.00 in der Karlstraße 22 in Biebertal (Industriegebiet). Oder vorher anrufen im Werkstattbüro: 06409-6611121.

In diesem schönen Stern aus der Kreativwerkstatt stecken viele Stunden Arbeit

Friedhöfe in Biebertal-Statistik

von Dr. Uschi Hohenbild

Friedhof Rodheim im Februar von Nordosten gesehen
Friedhof Vetzberg im Mai

In diesem Beitrag geben wir vor allem statistische Daten über die Anzahl und die Größe der Biebertaler Friedhöfe und die Anzahl der Grabstellen (geschätzt, keine Statistiken hierzu).

Es gibt 7 Friedhöfe, auf denen Beisetzungen erlaubt sind. Darüber hinaus existieren zwei private Friedhöfe, in denen in bestehenden Gräbern beigesetzt werden darf: Hof Haina und Hofgut Bubenrod. In Vetzberg gibt es einen jüdischen Friedhof, ein Kulturdenkmal. Er wurde 1671 angelegt, die letzten Beerdigungen gab es dort 1918.
in der gesamten Gemeinde finden ca. 110 Beerdigungen pro Jahr statt, davon 35 in Rodheim. Wenn man die Friedhöfe der Größe nach ordnet, ergibt sich folgendes Bild:

Ort: Friedhofsfläche Anzahl Gräber
Bieber 17806 qm, davon 7000 qm Wald und Erweiterungsfläche 600
Rodheim 9454 qm 1050
Fellingshausen 6302 qm 420
Frankenbach 5130 qm 390
Vetzberg 4365 qm 330
Königsberg 3775 qm 330

Summe 46832 qm 3120 Gräber

Grabmale der Familie Schwarzentraub in Bubenrod
Ehrenmale auf dem Friedhof Frankenbach

Der Privatfriedhof auf Hof Haina umfasst 1500 qm; über Bubenrod liegen uns keine Zahlen vor. Er scheint jedoch erheblich kleiner zu sein. Der jüdische Friedhof im Neubaugebiet Haingärten umfasst ein Areal von 895 qm. Wir hatten auch von einem typischen Tierfriedhof gehört, was sich als Irrtum herausstellte. In der Gemarkung Helfholz in Königsberg gibt es eine Stelle, wo Förster und einige Herren von Solms ihre Hunde beisetzten, im Volksmund „Friedhof der Kuscheltiere“ genannt.

Gedenksteine, Denkmäler, Grabsteine

Der November ist der Monat des Totengedenkens.
Deshalb wollen wir unsere Serie über die Biebertaler Friedhöfe mit Gedenksteinen und Denkmälern fortsetzen.

Auf dem Rodheimer Friedhof gibt es gleich am Eingang von der Kirchenseite her den oben abgebildeten Grabstein.
Ein paar Reihen weiter findet man noch andere,

Mich wundert, dass es bei diesen drei Gedenksteinen keine Namen gibt, wo man doch die Geburts- und Sterbedaten so genau weiß. Der in Wilhelmshaven Verstorbene könnte einer der über 80.000 mobilisierten Männer der kaiserlichen Kriegsmarine gewesen sein.
Der treue Gatte auf dem mittleren Grabstein war schon erheblich älter als der Durchschnitt der deutschen Soldaten im 1. Weltkrieg. Der 26jährige, der im Lazarett in Danzig starb, zeigt vor allem, dass an allen Fronten gekämpft wurde.

Als der in Lixfeld bei Gladenbach geborene Otto, Friedrich Schmidt fiel, gab es schon 80 Tage lang Kampfhandlungen mit täglich etwa 6000 Gefallenen. Wieso ist er in Rodheim beigesetzt? Oder ist es nur ein Gedenkstein? Ich glaube nicht, denn in der Liste „Find a grave“ von Roeselare (Roulers)/Belgien ist er nicht verzeichnet. Ein Kriegsfreiwilliger, wie mein Vater, der 1899 geboren wurde und daher erst 1917 in die Schlachten durfte. Da es mich gibt, hat mein Vater überlebt, wenn auch mit schweren Verletzungen. Was diese jungen Männer antrieb, steht an anderer Stelle geschrieben. Aber mich wundert der Begriff „Strassenkampf“, den ich sonst nur mit Revolutionen und Bürgerkriegen in Verbindung bringe. Da man heute im Internet ganz viel findet, folgt auch dazu ein Artikel:

Nr. 12 der deutschen Kriegszeitung vom 1. November 1914Ein Straßenkampf 

„Um unseren Lesern einen Begriff von der Erbitterung des Kampfes zu geben, wollen wir aus dem holländischen Blatte „Telegraaf“ die Schilderung des Kampfes um den Ort Rousselaire (Roulers) entnehmen. Die Deutschen hatten bereits in der vorhergehenden Woche die Stadt besetzt, Requisitionen vorgenommen und waren dann auf Nieuport und Dixmuiden weitermarschiert. Sie hatten aber eine kleine Besatzung zurückgelassen, die von französischen Dragonern zum Abzug gezwungen wurde. Daraufhin rückten deutsche Verstärkungen aus Brügge und Gent heran und bombardierten die Stadt. Bei dem sich entspinnenden, für die Deutschen siegreichen Kampfe waren auf beiden Seiten große Verluste zu verzeichnen, und die Stadt litt schwerunter dem Geschützfeuer. Schließlich drangen die Deutschen in die Stadt ein, wo es zum wütenden Straßenkampf kam, dem auch viele Bürger zum Opfer fielen. Bemerkenswert ist auch die Beteiligung der Artillerie an diesem Straßenkampf. Die Deutschen rissen nämlich eine ganze Straße nieder, um freies Schußfeld für ihre Geschütze zu haben. Man sagt, daß dabei viele Bürger in ihren Kellern umgekommen seien. Das ist keineswegs ausgeschlossen. Straßenkämpfe sind stets erbitterter als Kämpfe im freien Felde, und wo ganze Straßen eingeschossen werden, da ist kein Menschenleben mehr sicher. Der Kampf dauerte mehrere Tage.“

Quelle: deutsche-kriegszeitung 1914

Gedenktafel in Vetzberg unterhalb der Burg, daneben die Namen der Opfer des 1. und 2. Weltkrieges
Denkmal mit Namen in Krumbach

Fotos: Eveline Renell

Netzwerk Schulgärten auch in Biebertal nutzen

Ich bin im Netzwerk Schulgarten, habe auch schon zwei Seminare gehalten. Ich halte den Schulgarten grundsätzlich wichtig für eine ganzheitliche Bildung. In Corona-Zeiten kann er auch solchen Schülerinnen und Schülern Frei- und Erlebnisräume verschaffen, die zu Hause nicht so viel Bewegungsmöglichkeiten haben und deren Lehrer/innen nicht – wie das bei meinem gerade eingeschulten Enkel in der Eifel der Fall ist – jeden Montag einen ganzen Tag im Wald unterrichten. Der Montag ist bei allen Erstklässlern der beliebteste Schultag.
Der Rundbrief vom Netzwerk Schulgarten, den ich eben erhielt, enthält so viele interessante Themen, dass ich diese mal alle abdrucke.
Mein Wunsch wäre, dass diese Themen Eltern und Lehrkräfte animieren, mit dem Schulgarten anzufangen. Wer möchte, kann den Bilderbogen anschreiben und bekommt den kompletten Text zugesendet.

Netzwerk Schulgarten auf der Landesgartenschau

Themen des aktuellen Rundbriefes:
– Vorsorgendes und nachhaltiges Wassermanagement   
–  Essbare Wildpflanzen    
– Online-Fortbildung „Schulgarten-Management“ am 5. November 2020 nachmittags    
– Telefonische Schulgarten-Sprechstunde    
– Kreativwettbewerb „Unsere Schule 2030 – Aus Träumen wird Nachhaltigkeit“    
http://www.hessen-nachhaltig.de/schulwettbewerb.html
– Wettbewerb „Grünes Glück vor der Tür“    –
– Wettbewerb „Zeig es auf deine Art(envielfalt)“
– Naturnahe Schulhöfe
– Der Schulgarten als kreativer Freiluft-Lernort
– Taking Action for insects
– Jardinions à l’école

Wer selber regelmäßig den Rundbrief zur Schulgartenarbeit erhalten möchte, kann ihn über diesen Link bestellen: https://www.na-hessen.de/schulgarten/index.php

Friedhöfe in Biebertal-Einführung

Der alte Friedhof in Bieber

Der alte Friedhof in Bieber gefällt mir von allen Biebertaler Friedhöfen am besten. Seine Anlage als Rondell betont die Gemeinschaft, die auch nach dem Tode noch symbolisiert wird. Die Anlage ist wie ein kleiner, schöner Park gestaltet.

Wie die unten stehende Graphik zeigt, sind die kommenden Monate schon seit eh und je die Monate mit den meisten Todesfällen. Das fallende Laub, das scheinbar den Tod aller Pflanzen anzeigt, die kurzen Tage mit viel Regen, Nebel und wenig Sonnenschein – all das hat wohl auch dazu beigetragen, Totengedenktage im November zu  begehen. Belegt sind Allerheiligen und Allerseelen seit 998 (Dekret von Cluny). 

Am Tod kommen wir nicht vorbei. Daher  wollen uns in der nächsten Zeit intensiver mit den Biebertaler Friedhöfen befassen, ihrer Geschichte, ihren Besonderheiten, aber auch mit Friedhofsordnung, Kosten und alten und modernen Bestattungsritualen.

Hohe Scheinzypresse
auf dem Rodheimer Friedhof

Alles klar – in der Kläranlage Biebertal

Am 22. September besuchten vier Leute unseres Teams die Biebertaler Kläranlage.

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Außerdem nahm Frau Ortmann an der Besichtigung Teil. Die Führung wurde durchgeführt vom Klärmeister Herrn Weicker und dem Technischen Leiter der Gemeindewerke Biebertal, Herrn Markus Müller.

Wir hatten das Gefühl, herzlich willkommen zu sein. Beide Mitarbeiter erzählen sehr gerne von ihrer Arbeit.

Ein toller, interessanter Arbeitsplatz!
Man braucht technisches Verständnis, Chemie- und Physikkentnnissse;  und es ist immer was los. Viele gesetzliche Regelungen, das Einbringen neuer technischer Verfahren oder auch der Kontakt zu Bürgern, die ängstlich anrufen, wenn die Rohre verstopft sind oder mal „Land unter“ im Keller herrscht, verlangen Anpassungsfähigkeit, Reaktionsvermögen und Geschick im Umgang mit den Mitmenschen.

Besonders leicht fällt ihnen die Arbeit, wenn sie Gruppen aus den Biebertaler Kitas zu Besuch haben. Die Kinder verfolgen sehr aufmerksam und ohne Vorurteile, was ihnen gezeigt und erzählt wird. Die Rückmeldung erfolgt oft über die Eltern, die mitteilen, dass ihre Kinder ihnen genau erklärt haben, was sie nicht mehr tun dürfen, z.B. keine Essensreste in die Toilette oder Fritierfett in den Ausguss schütten.

Dieser Arbeitsplatz stinkt uns nicht, sagen Klärmeister Weicker und Technischer Leiter Müller.  

Und das trotz der Rufbereitschaft nachts, die von nur drei Hauptamtlichen zu leisten ist. Und das trotz vieler unappetitlicher Hinterlassenschaften, die auf dem Siebbandrechen aus dem Abwasser gefischt werden. Während unseres Besuchs waren nur normale Abfälle zu sehen. Im Anfang von Corona, als das Toilettenpapier knapp war, gab es dagegen viel mehr Papier – Küchenrollen, Feuchttücher u.ä. – die sich schwerer zersetzen als Toilettenpapier.  Das Gebiss, das dagegen versehentlich in den Abfluss fiel, hat sich der Eigentümer einige Tage später in der Kläranlage wieder abgeholt.

Durch den Besuch wurde uns klar, wie wichtig die Entsorgung des gebrauchten Wassers ist, aber auch wie wichtig die Versorgung der Gemeinde mit sauberem Wasser ist.
Wir haben deshalb beschlossen, das Thema „Wasser“ intensiv zu bearbeiten und es unter „Infrastruktur“ innerhalb des Bilderbogens dauerhaft zu veröffentlichen.
Wir würden uns freuen, wenn die Verantwortlichen in der Gemeinde uns dabei unterstützen.

Foto und Video: Winfried Senger
Text: Eveline Renell

Heute ist Welttierschutztag. Die Bruderhahn-Initiative(n)

Seit 2013 gibt es die Bruderhahn-Initiative
„Zeit zum Leben, eine Initiative aus dem Westerwald

Im letzten Winter fielen mir erstmals in Biebertaler Geschäften Eier-Packungen auf, auf denen der Aufdruck „Mehr Rechte für den Bruder Hahn“ steht bzw. „Zeit zum Leben“ auf den Packungen des Biebertaler Geflügelhofes March.. Der Geflügelhof March ist Mitglied dieser hessischen Naturland-Initiative  Im Telefongespräch mit Frau March erhielt ich Informationen dazu, wofür ich mich herzlich bedanke.

Was hat es damit auf sich? Seit Jahrzehnten werden in Deutschland spezielle Hühnerrassen gezüchtet, von denen die eine Eier produzieren soll, die andere dagegen Fleisch. Bei den Tieren für Hähnchenfleisch handelt es sich um männliche und weibliche Tiere von Hühnerrassen, die auf schnelle Gewichtszunahme gezüchtet wurden (Fleischrassen). Zusätzlich bekommen sie Hochleistungsfutter. Die Gewichtszunahme: Das Küken wiegt etwa 42g, das schlachtfertige Tier 1,5kg. Damit ist das Gewicht nach vier Wochen vierzigmal so hoch. Etwa 600 Millionen Tiere sind es pro Jahr in Deutschland.

Anders sieht es bei den Eierrassen aus. Da bekanntlich nur weibliche Tiere Eier legen und die männlichen Tiere bei diesen Rassen nur sehr langsam Fleisch ansetzen, werden sie in der konventionellen Hühnerhaltung getötet. Das geschieht auf sehr grausame Weise. Männliche und weibliche Küken schlüpfen etwa im gleichen Anteil aus den Eiern; daher kann man von über 50 Millionen männlichen Küken (Zahlen von 2019) ausgehen, die vergast oder geschreddert werden. Ein kleiner Teil wird in Zoos als Tierfutter verwendet. Der größte Anteil landet tatsächlich im Müll.

Der Geflügelhof March gehört zu den Betrieben, die mit ihrem Verhalten aktiv etwas gegen diese Grausamkeiten tun. Man bezahlt einen bestimmten Beitrag pro männlichem Küken an die Initiative „Zeit zum Leben“, dafür wird es auf dafür spezialisierten Höfen zu Masthähnen aufgezogen. In der Regel erhält der Betrieb Fleisch – oder die sehr beliebten Bratwürstchen – für den Verkauf im Hofladen zurück. Viele Verbraucher schrecken vor dem höheren Gewicht und Fettgehalt dieser Hähnchen zurück. Man kann aber das Fett für andere Speisen zum Braten oder Kochen oder als Brotaufstrich nutzen. Der Geschmack der schwereren Tiere ist auf jeden Fall besser als bei den schnell gemästeten.
Laut Regeln z.B. der Bruderhahn-Initiative werden die Hähnchen mindestens 14 Wochen gemästet (EU-Vorschrift 80Tage) und haben dann ein Schlacht-Gewicht von 2 kg. Die Zunahme ist auch von der Rasse abhängig. Bei March zieht man Kreuzungen auf aus braunen Hühnern und ‚Les Bleues*). Das sind so genannte Zweinutzungshühner.

Der Geflügelhof March hat einige sehr aufmerksame Wachhunde. Die Hühner
können in dem sehr großzügigen Auslauf Schutz unter den Bäumen finden, falls
Greifvogel-Angriffe von oben drohen.

Die Verbraucherberatung schreibt zu diesem Thema: Wer Eier von speziellen Initiativen oder von so genannten Zweitnutzungshühnern kauft, kann heute schon den frühen Tod männlicher Küken verhindern. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat am 9. September 2020 einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der das Töten von Eintagsküken ab Ende 2021 verbieten wird. Die Ministerin ist der Meinung, dass den Betrieben, „neben der Aufzucht von Bruderhähnen und der Verwendung von Zweinutzungshühnern, marktreife Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brutei zur Verfügung stehen“.
Der Bundesverband der Geflügelwirtschaft wehrt sich gegen dieses neue Gesetz.


Kaufen Sie nicht nur Bio-Eier sondern auch Bio-Geflügel, denn die Art und Weise wie die Hähnchen in konventionellen Betrieben geschlachtet werden (an den Füssen aufgehängt in ein Bad mit elektrischem Strom oder in ein Co²-Bad getaucht), ist auch nicht tierfreundlich.
Wie sagte schon der Dichter von „Emil und die Detektive“, Erich Kästner:
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“


Fotos: Eveline Renell
Quellen:
http://zweinutzungshuhn.de/?page_id=110

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/toetung-von-eintagskueken-diese-alternativen-gibt-es-11924

https://westerwald-bio.de/

https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/was-du-ueber-das-kurze-leben-eines-haehnchens-wissen-musst/

Klärschlammvererdung – was ist das eigentlich?

Schilf im Frühling, Foto wikipedia

Bei der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Biebertal Mitte August wurde das Thema Klärschlammvererdung angerissen. Laut Inge Mohr, der neuen Vorsitzenden und Nachfolgerin von Ingo Pfaff, gäbe es in der FWG-Fraktion noch viel Klärungsbedarf über den beabsichtigten Bau im Feld Richtung Kinzenbach.

Die Klärschlammvererdung bietet sich als eine von mehreren Lösungen an, die festen Stoffe zu entsorgen. Wie geschieht das?

Für die Vererdung braucht man Schilfbeete. Diese „Beete“, meist sind es größere Felder, werden als Becken angelegt und mit Folie ausgekleidet. Daher kann kein Wasser in die Umgebung abfließen. Die Becken sind von einem ca. 1m hohen Wall umgeben. Die Wasser zuführenden, gelochten Rohre werden kammartig ausgelegt. Dazwischen wird das Schilfrohr gepflanzt. Das Schilf entzieht dem vorgeklärten Abwasser das Wasser. Die festen Bestandteile, die im Schilf zurückbleiben, werden von Mikroorganismen weiter abgebaut. Dabei verändern sie sich in ihren Eigenschaften so stark, dass eine saubere Erde mit hohem Humusanteil zurückbleibt. Diese Erde könnte als Pflanzsubstrat im Garten- und Landschaftsbau und bei Deponiekultivierungen eingesetzt werden. Damit würde sie in den Stoffkreislauf zurückgeführt und nicht einfach verbrannt – wie oft üblich. Man könnte diese Erde auch zur Kompostanlage bringen oder für die Biogasgewinnung nutzen. *)

Nach einigen Jahren wird das Schilfbeet oberflächlich abgeräumt und der Inhalt einer weiteren Verwertung zugeführt. Die im Boden verbleibenden Wurzeln treiben aus und sind wieder für etliche Jahre zur Vererdung bereit.

Großes Becken der Biebertaler Kläranlage, Foto Eveline Renell

Die Klärschlammvererdung ist der letzte Schritt. Vorher wird unser Abwasser in der dorfeigenen Kläranlage geklärt. Dabei fallen viele feste Stoffe an, und das sind nicht nur Kot und Toilettenpapier. Überlegen Sie selber, was Sie alles in die Toilette oder in die Küchenspüle entsorgen – und damit die Kläranlage stark beanspruchen. Zurzeit sind das nach Aussage von Herrn Christopher Weicker, dem Leiter der Biebertaler Kläranlage, 650t pro Jahr angetrocknete (75% Wassergehalt) feste Bestandteile. Sie werden per Transporter nach Frankenthal/Pfalz zur BASF gebracht, wo man sie mit Hochofen-Schlacke mischt und verbrennt. Aus der Asche wird Phosphat zurückgewonnen, das in die Düngemittelprodktion von BASF geht. Für die Lieferung nach Frankenthal bezahlt die Gemeinde über 100000 € pro Jahr.
Vor der Einleitung in die Schilfbeete sollten Mikroschadstoffe entfernt werden. Das sind z.B.   Rückstände von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln oder Pflegeprodukten. Das geschieht durch Aktivkohle und mittels Ozonanlagen.

Die Vorteile der Vererdungsanlage:
– Geringer Energieaufwand
– Natürliche Stoffumsetzung
– Fläche sieht ähnlich aus wie ein Getreideacker
– Kein Chemieeinsatz erforderlich
– Humusähnliches Endprodukt
– Kein Gestank

Nachteile der Vererdungsanlage:

Flächenbedarf ca. 1² pro Einwohner, das wäre für Biebertal etwa 1ha (das Gemeindegebiet ist knapp 440ha groß). Wegen des Flächenbedarfs wird diese Art der Entsorgung für Gemeinden zwischen 7000 und maximal 30.000 Einwohnern empfohlen.

Konzentration von Schwermetallen. Auf Grund dessen wird beim Abräumen weiterhin die Verbrennung favorisiert. Die anfallende Menge ist aber um Vielfaches kleiner als bisher.

*) „Früher wurden die Klärschlämme doch einfach auf die Felder ausgebracht, da sie eine hohe Düngewirkung haben. Warum heute nicht mehr?“

Dazu schreibt das Bundesumweltamt: Da der Klärschlamm neben wertvollen Bestandteilen jedoch auch eine unüberschaubare Anzahl umwelt- und gesundheitsgefährdender Schadstoffe enthält, dessen Risiken nicht abzuschätzen sind, soll die direkte landwirtschaftliche Klärschlammausbringung laut aktuellem Koalitionsvertrag (vom 27. November 2013) in Zukunft weitestgehend eingestellt werden.

Neben Nährstoffen enthalten Kompost und vor allem Klärschlämme auch Anteile an anorganischen Schadstoffen: toxische Schwermetalle wie zum Beispiel Blei, Quecksilber, Cadmium, Kupfer sowie organische Schad- und Fremdstoffe wie Dioxine, Polychlorierte Biphenyle (PCB), Perfluorierte Tenside (PFT), Arzneimittelrückstände, Krankheitserreger, aber auch Nanopartikel, Mikroplastik und vieles mehr. 

https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/kompost-klaerschlamm#einfuhrung

Wir sind Ende September zu Besuch in der Biebertaler Kläranlage. Das bedeutet, dass diesem Artikel weitere folgen werden: „Die im Dunkeln sieht man nicht…..“

Leseanfänger: Hier gibt`s die Bücher für euch!

Ein Blick in die Leselernbücher

Die Bücherei der Grundschule ist momentan wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Noch ist nicht klar, wie lange das dauern wird. Die Bücherei des Fördervereins, gleich nebenan in der Schule Am Bornberg angesiedelt, hat ein großes Sortiment an Büchern für Kleinstkinder bis zur Einschulung. Darüber hinaus gibt es viele Bücher für die Kinder, die gerade mit dem Lesen lernen beginnen.
Liebe Eltern, nutzen Sie die Chance für Ihr Kind, sich mit Büchern neue Welten zu erschließen.

Für die Kleinsten und die Kita-Kinder
Spannende Kinderbücher

Bücherlesen fördert die Phantasie und Vorstellungskraft viel mehr als digitale Medien (siehe Beitrag vom 26. August). Bücher Lesen verbessert die Rechtschreibung. Bücher gucken und dazu erzählen vom Kleinkindalter an hilft später den Kindern, ihre Wünsche und Vorstellungen auszudrücken, sich in ihrer Umgebung besser zurecht zu finden. Und es festigt den Kontakt zu den vorlesenden Eltern oder älteren Geschwistern.
Für Eltern, die mit ihren Kindern die Bücherei besuchen wollen, ist Donnerstag Nachmittag von 17.00 bis 18.30 Uhr geöffnet.

Liebe Grundschullehrerinnen und -Lehrer, nicht nur während der Schließung der Schul eigenen Bücherei sind Sie mit Ihren Klassen bzw. Teilgruppen herzlich in der Bücherei willkommen! Der Weg beträgt gerade mal 50m. Für den Sachunterricht stellen wir Ihnen gerne eine Themen bezogene Auswahl an Büchern zusammen. Für den Besuch mit Klassen ist der Mittwoch von 9.30 bis 11.30 Uhr die geeignete Zeit. Bitte sprechen Sie sich mit den Kolleginnen ab, damit es nicht zur Überfüllung der Räume kommt!

Lexika, Sachbücher, ein paar Spiele
Die Reihe „Was ist was? ist vollständig vorhanden

Die Anzahl der primären und sekundären Analphabeten in Deutschland beträgt 7,9 Millionen Menschen.

Primär: Die Menschen können überhaut nicht lesen und schreiben.
Sekundär: Diese Menschen haben als Kinder lesen und schreiben gelernt, es als Jugendliche und Erwachsene aber wieder vergessen.

Für alle, die schon mal gucken wollen: Bücherei

Fotos Eveline Renell