Glas für den Container

So soll es an den Glascontainern aussehen.
Einwurfzeiten Montag-Samstag 08.00 – 20.00 Uhr

Zu manchen Zeiten aber stehen, wie wir alle wissen, Flaschen und Gläser auf und neben den Containern.
Eine wichtige Information aus der letzten Bauausschusssitzung vom 4. 10. 2023 von der Bürgermeisterin:
Steht Glas auf und neben den Containern, ist die abholende Firma nicht verpflichtet, den Glascontainer mitzunehmen und zu leeren.
In der Regel müssen Gemeindemitarbeiter die überzähligen Gefäße weg- und später in die Flaschencontainer räumen. Das kostet Zeit und damit die Steuerzahler auch immer wieder Geld. Zudem kommen andere wichtige Aufgaben zu kurz. Das nächste Mal also bitte daran denken, die eigenen Mitbringsel wieder mitzunehmen, wenn die Glascontainer voll sind und das leere Glas erst später in die dann geleerten Flaschencontainer zu werfen!

Foto: Lindemann

Tod und Trauer, ein schwieriges Thema? 2. Teil

Der Friedhof in Vetzberg

Unser erster Besuch führte uns in das Bestattungsunternehmen Häuser nach Gießen. In der Frankfurter Straße 27 gibt es nur einen Raum, die Hauptstelle befindet sich in Pohlheim. Wir führten ein gutes Gespräch mit der Auszubildenden Frau Kadelka. Sie hatte des Öfteren bei Trauerfeiern die Orgel gespielt, was sie dazu bewog, sich mit dem Beruf der Bestatterin zu befassen, der ihr bisher sehr zusagt. Berufsschulen für Bestattungsfachkräfte (offizielle Bezeichnung seit 2007) existieren in Bad Kissingen (Bayern, nahe dran der weltweit einmalige Lehrfriedhof Münnerstadt
http://n-tv.de/leben/Ein Loch graben reicht nicht ), Wermelskirchen ((NRW) und Springe (Niedersachsen).

Frau Kadelka nahm meine eigenen Wünsche zur Bestattung auf, wobei ich mich auch erst wunderte, wie konkret und wie genau die eigenen Wünsche erfragt und in den Vertrag eingetragen werden. Das ist eventuell schockierend, führt aber in jedem Fall dazu, zu Hause alles noch einmal zu überdenken und eventuell zu korrigieren.
Bestattungsvorsorge ist nicht neu, aber immer noch wenig bekannt. Meine Intention ist es, sowohl Ablauf als auch Kostenübernahme meiner zukünftigen Bestattung vorab zu regeln, um meine Tochter damit möglichst wenig zu belasten. Außerdem gehe ich davon aus, dass unsere Generation mehr Geld zur Verfügung hat als die nachfolgenden. (Dazu mehr im 3. Teil)

Die Bestattungsunternehmen bieten ganz viele Hilfen für die Trauernden an. Todesfälle wurden früher von Großfamilien, Freundeskreis oder Kirchengemeinde begleitet. Das fehlt heute in hohem Maße. Es gibt Menschen, die trauen sich nicht zu den Trauernden aus Angst, sie zu belästigen. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen „Das Gegenteil ist der Fall“. Die Bestatter/innen leisten wertvolle Arbeit, nicht nur in der „Versorgung der Toten“, sondern in der Betreuung der Angehörigen.

Warum nicht mal Luftballons mit guten Wünschen auf einer Trauerfeier fliegen lassen?
Jede Firma braucht ein Transportfahrzeug. Bei Häuser ist es ein VW-Bus, zu sehen auf dem Friedhof in Bieber – siehe Fotos im ersten Beitrag
Beide Fotos: Bestattungen Häuser

Beim Trauerzentrum Mittelhessen – meinem zweiten Besuch – gefällt mir besonders gut, dass der Leichnam nicht einfach weggeschlossen wird. Die Angehörigen werden ermutigt, ihm oder ihr selber das Lieblingskleid, den Lieblingsanzug anzuziehen statt des neutralen Leichenhemdes. Sie werden ermutigt, den Sarg zu schmücken und Worte am Sarg selber zu sprechen an Stelle eines oft anonymen Trauerredners, der die Toten gar nicht kannte. Im Trauerzentrum gibt es eine Trauerhalle für bis zu 80 Personen, daneben einen Abschiedsraum, sowie ein Trauercafé für etwa 45 Personen. Es ist egal, ob man einen Caterer beauftragt oder Kuchen oder Linseneintopf selber mitbringt. Anders als in öffentlichen Trauerhallen findet nur eine Trauerfeier pro Tag statt. Von daher ist es unerheblich, wie lange man zusammenbleiben will. Und man kann zwischendurch auch noch einmal an den Sarg gehen oder sich zurückziehen. Herr Stromberg erzählt von Bestattungen aus anderen Kulturkreisen. Buddhisten setzen sich im Kreis um den Sarg und singen. Bei muslimischen Trauernden waschen die Männer den Verstorbenen, in einem anderen Raum singen die Frauen gemeinsam. Wenn um eine tote Frau geklagt wird, wird sie von den Frauen gewaschen und angekleidet und die Männer sitzen zusammen im Nebenraum. Die Waschung hat außer bei Unfällen heute nur noch rituelle Bedeutung. In vielen Instituten fehlen entsprechende Vorrichtungen. Bei Bestattungen Häuser können die Verstorbenen auch geschminkt bzw. Körperteile, vor allem das Gesicht rekonstruiert werden. Herr Stromberg lehnt dies ab.

Auch die Gestaltung der Grabsteine ist ständigem Wandel unterworfen.

Grabstein von 1928 (Rodheim-Bieber)
Grabstein für ein Kleinkind heute (Vetzberg?)

*1) http://haeuser-bestattungen.de/
Häuser Bestattungen, Schumannstr. 5, 35415 Pohlheim,
Notfalltelefon 06403/62323
Wir sind für Sie da 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und selbstverständlich auch an Feiertagen

Ein besonderes Angebot ist der Trauertreff:
Seit 2017 bieten wir für alle Interessierten, die in ihrem Leben einen geliebten Menschen verloren haben, einen Trauertreff an. Die Treffen finden wöchentlich donnerstagabends ab 19:00 Uhr in einer kleinen Gruppe von höchstens acht Personen statt. 

Ein Mann für alle Schuh – Fälle

ist Schuhmachermeister Klaus Schäfer in seinem Wetzlarer Geschäft

Normalerweise gebe ich meine kaputten Schuhe bei Kerstin Waldschmidt in Fellingshausen in der Rodheimer Straße 39 ab. Aber ein Fall wie die abgebildeten Arbeitsschuhe, da musste ich zum Meister persönlich. Meine Arbeitssicherheitsschuhe, seit mehr als 25 Jahren, sehr bequem und warm. Um es kurz zu machen: Klaus Schäfer hat mich nicht rausgeschmissen, er hätte die Schuhe repariert, riet mir in diesem Falle allerdings dazu, neue Schuhe zu kaufen.

Kerstin Waldschmidt vor ihrem Haus
Sie haben ein Vierteljahrhundert gute Dienste geleistet

Und als ich fast schon draußen war, dachte ich, das ist doch wieder ein Fall für „Regional in Biebertal“. Also habe ich Herrn Schäfer einige Fragen gemailt und erhielt ausführliche, freundliche Antworten darauf.

Wie kam es zur Einrichtung einer Schuh-Annahmestelle in Fellingshausen?
Meine langjährige Freundschaft zu einer Einwohnerin in Fellingshausen war die Grundlage für dieses Angebot. Wir kommen gebürtig aus Erda, wo es bei meiner Mutter im Auweg 11 auch noch eine Annahmestelle gibt. Wir freuen uns beide über den Zuspruch der Bevölkerung.

Seit wann gibt es Ihre Werkstatt? 
Unsere Werkstatt gibt es seit 1958. Übernommen habe ich diese Werkstatt von meinem Ausbilder und Vater Rudi Schäfer.

Warum sind Sie Schuhmacher geworden?
Eigentlich wollte ich zur Bundeswehr und kein Schuhmacher werden. Mindestalter für die BW war damals 18 Jahre, Lehrstellen waren knapp. Um die Zeit nach der Schule bis zur Bundeswehr zu überbrücken, da habe ich halt einfach mal diese Lehre gemacht.

Im Volksmund spricht man oft von Schuster, sogar leicht abfällig. Sie sind aber ein richtiger Schuhmachermeister.
Der Begriff Schuster war früher mit mehr Anerkennung verbunden, Menschen, die in der Lage waren Dinge zu erhalten, die damals von hohem Wert waren, erhielten Anerkennung.
Dann gab es Schuhmacher, und es gab Schuster. Die einen hatten ihr Talent weiterentwickelt, die anderen eben nicht. Als gelernter Schuhmacher ist man nach wie vor in der Lage, ganz neue Schuhe zu bauen. Die Mode mit all dem Kunststoffen, die billige Produktion im Ausland, hat das Bild des Schuhmachers verblassen lassen. Alles hat seine Zeit.

Fertigen Sie auch neue Schuhe an?
Wir bauen keine Schuhe mehr, der Preis ist zu hoch für handgefertigte Unikate. Die Kunden für diese Wünsche sind vielleicht in Großstädten zu finden, hier lohnt sich dieser Arbeitsbereich nicht.

Schuhmodell mit Leisten, etwa 12cm lang
ein Geschenk, über das sich jeder Schuhmacher freut

Gute Tipps vom Fachmann

Es ist sehr schade, dass es kaum noch Werkstätten und Schuhmacher gibt, bei denen man die kaputten Schuhe reparieren kann. Also bleibt nur noch das Wegwerfen? Das ist aber überhaupt nicht umweltfreundlich.! Vielleicht haben ja Schülerinnen und Schüler, die demnächst den Hauptschulabschluss machen, Lust, dieses alte Handwerk zu lernen – in dem natürlich auch mit neuen Techniken gearbeitet wird. Mehr dazu im folgenden Beitrag, voraussichtlich am 1. Juli.

Dieser Beitrag wird fortgesetzt mit dem Schwerpunkt auf der Ausbildung zum Schuhmacher